(Es ist nicht auszuschließen, dass ich auch mal den einen oder anderen Gedanken "übernommen" habe, ohne dies in jedem Fall ausdrücklich zu benennen.)
Am 31. März 2014 endete mein Dienst im Pfarrsprengel Thale -
seit dem 1. April 2014 bin ich Beauftragte für Springerdienste im Kirchenkreis Halberstadt.
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Gottesdienst Buß- und Bettag
20. November 2024 um 10 Uhr
HBS Winterkirche Dom
Neue Möglichkeiten zu leben kommen von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, der für uns maßgeblich ist. Amen.
Liebe Gemeinde,
vor fast 30 Jahren, 1995, wurde der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag gestrichen. Lediglich im Freistaat Sachsen besteht er bis heute weiter.
In einigen Bundesländern gab es damals Proteste, bei uns kann ich mich daran nicht erinnern – warum auch sollte protestiert werden. Für DDR-Bürger/innen war es ohnehin kein arbeitsfreier Tag und nur wenige konnten etwas damit anfangen. Daran hat sich wohl nicht viel geändert.
Ursprünglich geht er auf Notzeiten zurück. Im Lauf der Geschichte wurden Buß- und Bettage immer wieder aus aktuellem Anlass angesetzt. Angesichts von Notständen und Gefahren wurde die ganze Bevölkerung zu Umkehr und Gebet aufgerufen.
Dieser Charakter ging allmählich verloren und machte einem stärker auf den Einzelnen bezogenen Verständnis von Buße und Bitte Platz. Es wurde Brauch, den Tag zum Abendmahlsgang und zur Gewissensprüfung zu nutzen.
Ist das heute „dran“? Ist das not-wendig?
Ich erinnere mich an meine ersten Begegnungen mit der Kirche. Da war ich 12 Jahre alt und kam für einige Monate aus Berlin in ein kleines Dorf in der Nähe von Aschersleben und musste dort - eher unfreiwillig - am kirchlichen Unterricht teilnehmen.
Es war die Zeit in der ich – altersbedingt – vieles sinnlos fand im Leben und im Verhalten der Menschen untereinander. Ich hatte so Sprüche drauf wie „Seit ich die Menschen kenne liebe ich die Tiere.“ Naja, ich war 12. Es gab deutlich mehr Fragen als ich Antworten hatte. Da ließen mich die Worte der dortigen Pastorin aufhorchen: Menschen machen immer wieder Fehler, aber es sind immer wieder Neuanfänge möglich.
Das Zauberwort hieß: Vergebung. Das ist mir nachgegangen und hat mich weiter beschäftigt, im Grunde mein Leben lang.
„Tut Buße! Kehrt um!“ Christen kennen diesen Ruf vor allem von Johannes, dem Täufer. Mit seinen Predigten zog er viele in den Bann. Sein Auftreten wurde Tagesgespräch, die Neugier auf diesen Mann wuchs. Und immer mehr machten sich damals auf den Weg, um ihn zu hören. Erwartungsvoll kamen sie nach langem Fußmarsch an, jeder mit den eigenen Gedanken und Vorstellungen.
Dann standen sie da und schauten zu Johannes. Der blickte zur Menge und begann: „Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gesagt, dass ihr dem zukünftigen Zorn entrinnen werdet?“
Das saß. Keine erbauliche Predigt, keine Ermutigung zum Leben. Stattdessen Beschimpfung der Zuhörenden. „Ihr Schlangenbrut“, was so viel bedeutet wie heuchlerisch, boshaft, gottlos und böse.
Wenn heute ein/e Prediger/in so beginnen würde, dann hätten sicher einige die Kirche nach den ersten Worten unter Protest verlassen. Wer lässt sich schon gerne sagen, dass er gottlos und boshaft ist? So sehen wir uns selber nicht. Wir bemühen uns doch, im Rahmen unserer Möglichkeiten rechtschaffen zu leben und Gutes zu tun. Wir bemühen uns, den Glauben zu leben; wir hier, in dieser Kirche.
Ich könnte und wollte nicht so reden. Ich habe eine einladende Formulierung gefunden: "Bußrufe sind Verlockungen zu einem Leben, das noch aussteht.“
Zu einem Leben, das noch aussteht. Ich denke, irgendwie sind viele Menschen auf der Suche nach dem, was noch nicht da ist, aber erstrebenswert wäre.
Auch wenn wir Unterschiedliches darunter verstehen. Die meisten unter uns wissen, dass wir uns oft selbst im Wege stehen bei der Suche nach dem ganz persönlichen Glück, dem Erstrebenswerten.
Und wir wissen: Es gibt die Augenblicke, wo ich mir selbst nicht gut bin. Vielleicht sogar den Moment, wo ich sagen muss, das kann ich mir nicht verzeihen, was ich da getan habe. Oder was ich nicht getan habe, obwohl ich genau weiß, dass ich es hätte tun müssen.
Da kommt Gott mit seinem Angebot: "Kehre um!“ - Verlockung zu einem Leben, das noch aussteht.
Gott will, dass das Böse geheilt wird, damit es nicht an uns – an mir - hängen bleibt und mich und die Menschen in meiner Umgebung behindert.
Buße ist Bruch mit eingefahrenen, zwanghaften Lebensgewohnheiten.
Buße ist, wenn wir uns das barmherzige Tun Gottes gefallen lassen, nicht nur an uns selbst, sondern auch an anderen. Heute wieder neu.
Jesus kam zur Heilung menschlichen Lebens als Mensch auf die Erde und sein Leben verlief keineswegs in geordneten Bahnen. Weil er die Menschen aufrütteln, bewegen wollte. Es sollte nicht alles so bleiben wie es ist. Er wollte sowohl das persönliche als auch das gemeinschaftliche Leben ändern.
Dabei ist er immer wieder angeeckt. Weil er eine neue – für damalige Verhältnisse unkonventionelle Sicht auf das Miteinander der Gesellschaft hatte und dabei so manche Regel außer Kraft setzte. Etwa, indem er die Ehebrecherin nicht verurteilte; indem er sich bei dem Halsabschneider Zachäus, der bei den Zolleinnahmen immer etwas mehr forderte als vorgeschrieben, zum Essen einlud oder es wagte, mit der Frau aus Samarien auf offener Straße zu sprechen.
Mit seinem Leben zeigte Jesus: Eine Umkehr ist möglich – für jede/n.
Er hat die Richtung angegeben und die heißt Versöhnung und Frieden mit mir selbst und mit anderen Menschen. Er hat gezeigt, dass keine Schuld zu groß, keine gesellschaftliche Konvention zu dicht und keine Mauer zu hoch ist, als dass sie nicht überwunden werden kann.
Aus dieser Erkenntnis wachsen Freiheit und die Fähigkeit zum aufrechten Gang.
Bußtag – das ist keine Drohung im Sinne von „Das wirst du mir büßen!“ Buß- und Bettag eröffnet eine neue Möglichkeit zu leben.
Jesus hat es uns vorgelebt.
Wir können es tun – den Ballast des „immer schon so Gewesenen und Gedachten“ abwerfen und unser Leben neu in den Blick nehmen. Gedanken wagen, die bisher beiseite geschoben wurden; die berühmten Schubladen, in die wir andere stecken, öffnen und Menschen so sehen wie Gott sie sieht: Als seine geliebten Kinder.
Bußtag: Verlockung zu einem Leben, das noch aussteht!
Amen
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, als alle Skepsis und Vorsicht, bewahre unsere Herzen und Gedanken, unseren Mut und unsere Phantasie in Jesus Christus, unserem Herrn.
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Gottesdienst und Martinstag
Heteborn
9. November 2024
Liebe Gemeinde,
wir haben ein schönes Spiel gesehen – ganz herzlichen Dank an alle, die mitgemacht und vorbereitet haben.
Da hat einer einem anderen geholfen, indem er mit ihm geteilt hat, was er hatte – seinen warmen Mantel.
Habt ihr auch schon mal etwas geteilt? Oder sogar teilen müssen: Gib doch deinem Bruder oder deiner Schwester etwas ab – das fällt manchmal gar nicht leicht.
Manche Kinder müssen das Teilen erst mühsam lernen. Aber auch Erwachsenen fällt das oft Teilen schwer. Da muss ich ja auf etwas verzichten.
Dort, wo Menschen sich für eine gerechte Verteilung der Güter einsetzen und selbst bereitwillig teilen, da beginnen wir zu leuchten und strahlen etwas aus von Gottes Licht. Genau das sollen die Laternen zeigen, mit denen ihr nachher durch den Ort zieht.
Zum Eingang habe ich gesagt, dass der 9. November für uns Deutsche ein Tag voller Erinnerungen ist. Einmal an eine ganz böse Geschichte, als aufgehetzte Menschen jüdische Geschäfte und Gotteshäuser zerstörten bzw. in Brand setzten – 1938.
Daran kann sich vermutlich keiner von uns mehr erinnern, aber es darf nicht vergessen werden.
Im Leben eines jeden Menschen gibt es Tage, die nie vergessen werden – wo jeder noch nach Jahrzehnten weiß, was sie/er an diesem Tag gemacht haben.
Für mich gehören der 13. August 1961 und der 9. November 1989 dazu.
1961: Ein schöner, warmer Sonnentag, mitten in den Ferien. Knapp zwölfjährig saß ich am Abend zusammen mit meiner Großmutter in Westberlin – hilflos, traurig, verzweifelt. Meine Mutter in Ostberlin und niemand wusste, ob und wie es weitergehen würde. Eigentlich war das alles nicht zu fassen – über Nacht war ein Stadtteil eingemauert worden – ein ganzes Volk wurde eingesperrt.
(für die Kinder: Beispiel Heteborn – Hedersleben)
Damals war nicht absehbar, dass die Mauer 28 Jahre lang Bestand haben würde – und dass noch 35 Jahre nach ihrem Fall Nachwirkungen zu spüren sind.
Genauso einschneidend der 9. November 1989. Wir hatten in Thale einen Gemeindeabend, danach saß ich heulend vor dem Fernseher, ungläubig, nicht fassen könnend, was geschah. Parallel zur Freude die Erinnerung an diejenigen, für die es für immer zu spät war!
Noch immer im Ohr ist mir die die Stimme meiner Schwester aus Berlin auf dem Anrufbeantworter (sie wohnte direkt an der Grenze) am 10. November: „Mensch, die reißen die Mauer ein!“
Ich weiß nicht, wie viele Menschen am Bau der Mauer beteiligt waren – wie viele mitgemacht, mitgemauert, sie bewacht haben – aus Überzeugung oder auch aus Angst.
Ich versuche manchmal mir vorzustellen: Was wäre gewesen, wenn alle die Maurer und Handwerker und Soldaten gesagt hätten: Da mache ich nicht mit!
Das Argument dagegen lautet bis heute: Einer allein kann da ja doch nichts machen. Sicher – einer nicht – aber viele.
Mir macht Angst, wie schnell Unrecht vergessen wird – wie leicht sich Schuld auf andere abwälzen lässt – wie oft sich herausgeredet wird: Da kann man ja doch nichts machen. Das scheint oft so, aber es stimmt trotzdem nicht.
„Da kann man ja doch nichts machen.“ Ich habe den Wunsch, dass immer mehr Menschen diesen Satz aus ihrem Wortschatz streichen und stattdessen nicht nur sagen: „Da kann man doch was machen.“ sondern viel deutlicher: „Da kann ICH was machen – und ich tue es auch und suche mir dazu Verbündete – über Parteigrenzen hinweg.“
Es ist auch heute notwendig, sich gegen manches zu wehren – es zu hinterfragen. Gott sei Dank können wir das heute tun ohne Angst haben zu müssen, dafür eingesperrt zu werden.
Mitmachen statt Meckern!
In Deutschland wird viel und gerne geklagt. Ich möchte auf das Gute in unserem Land hinweisen mit den Worten unserer Regionalbischöfin:
„Ich freue mich in einem Land zu leben, wo ein Ministerwechsel nicht durch Vergiften oder Erschießen herbeigeführt wird. In dem es Pläne gibt, was dann geschieht. In dem eine Veränderung nicht ein Land regierungsunfähig macht. Danke für eine gut funktionierende Demokratie. Sie hilft auch gegen Menschen mit Egotrip. Wir leben in einem stabilen Land. Lasst euch nichts anderes einreden.“
Es ist gut, sich das gegenseitig zu sagen – und gemeinsam aufmerksam unterwegs zu bleiben.
Schön finde ich den Satz, der schon zu DDR-Zeiten so etwas wie ein Motto für mich war:
„Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu jammern.“
Heute können wir uns freuen, dem Heiligen Martin nachzulaufen. Das bringt uns auf die Beine und das Licht der Laternen in die Dämmerung.
Einfach schön, wenn Menschen ohne Gewalt und Beschimpfungen unterwegs sind. Und wenn miteinander geteilt wird, wie ihr es nachher machen werdet.
Amen.
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23. nach Trinitatis
3. November 2024 - 10 Uhr HBS Liebfrauen
Neue Möglichkeiten zu leben und Frieden kommen von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, der für uns maßgeblich ist. Amen.
Liebe Gemeinde,
wie oft sind Sie am vergangenen Donnerstag begrüßt worden mit „Fröhliches Reformationsfest!“? Und wie oft mit „Happy Halloween!“?
Es ist klar, die Kürbisse und entsprechende Rituale haben klar gewonnen. Wen interessiert schon noch, was 1517 die Menschheit bewegte. „Süßes oder Saures“ ist deutlich bekannter und auch ich habe von vielen engagierten Christenmenschen entsprechende Grüße bekommen und viele Fotos von fröhlich lachenden verkleideten Kindern.
Das will ich auch gar nicht mies machen und niemandem die Freude verleiden. Ein paar Fragen bleiben mir allerdings.
Von meinem Pfarrer habe ich als Jugendliche gehört: „Wo der Glaube aufhört, fängt der Aberglaube an.“ Das scheint sich zu bewahrheiten, wenn überall im Lande Menschen am 31. Oktober unterwegs waren, um mit Kürbismasken böse Geister zu vertreiben – immerhin fiel in Zeitungen und Fernsehsendungen immer auch der Begriff Reformation.
Wobei das Vertreiben böser Geister ja gar nicht im Zentrum des Geschehens stand.
Das erlebe ich auch in anderen Bereichen. Zum Beispiel die Knallerei an Silvester, die ja auch nicht der Vertreibung des Bösen dient, sondern einfach Freude ist an bunten Lichtern und lautem Krach.
Es ist oft so, dass Formen ohne die Inhalte übernommen werden: Bei Trauungen kamen die Paare früher Arm in Arm oder Hand in Hand in die Kirche, oft feierlich begleitet vom Hochzeitsmarsch aus Lohengrin. Der Marsch ist geblieben, doch immer öfter ist es der Vater der Braut, der seine Tochter in die Kirche und zu ihrem „Zukünftigen“ begleitet und sie ihm quasi übergibt.
Wobei das längst der „Gegenwärtige“ ist, die beiden schon lange ein Paar sind und gemeinsame Kinder haben.
Zurück zum Reformationstag. In vielen Gemeinden unserer Region wird der Reformationstag ökumenisch begangen – in Thale seit 2000. Dort wird in der Regel eine musikalische Vesper gestaltet mit Bläsern und manchmal zwei Ansprachen. Danach gibt es ein gemeinsames Abendessen.
In Harsleben wurde am Reformationstag ein musikalischer Gottesdienst mit Chor gestaltet, auch danach eine gemeinsame Mahlzeit mit munteren Gesprächen.
Eigentlich ist Reformation ja ein klar evangelisches Fest, doch inzwischen wissen wir, dass wir als Getaufte wie Geschwister miteinander verbunden sind. Wir bilden als Volk Gottes die EINE Kirche – und es ist unsere Aufgabe, diese Einheit sichtbar werden zu lassen. Man kennt sich, da gibt es in unseren Breiten keine Berührungsängste.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass katholische und evangelische Christen sich gar nicht fühlen wie in getrennten Kirchen, sondern eher wie in verschiedenen Gemeinden.
Wir haben einen Gott und Herrn – wir haben die gute Nachricht von Jesus Christus.
In der Bibel gibt einen kurzen Satz, der über 100-mal auftaucht: „Fürchte dich nicht!“
Am bekanntesten ist er vom Verkündigungsengel in der Weihnachtsgeschichte, aber schon im Alten Testament ist er immer wieder zu lesen: „Fürchte dich nicht“.
Das kann nur damit zu tun haben, dass es für die Menschen aller Zeiten immer viele Gründe gab, sich zu fürchten – und das ist bis heute so geblieben.
Furcht sicher nicht vor den mehr oder weniger grimmigen Kürbismasken, die in diesen Tagen die Gärten und unser Land bevölkern.
Angst macht anderes: Angst vor Krankheit, Angst vor Armut, Angst vor Einsamkeit, Angst vor Enttäuschungen – Angst vor Naturkatastrophen - Angst vor der politischen Lage in der Welt – vor unberechenbaren Politikern – vor hasserfüllten Menschen - es gibt viele Gründe, sich zu fürchten.
Angst vor der Zukunft – auch vor der Zukunft der Kirchen. Hilft es, wenn jemand sagt: „Fürchte dich nicht!“?
Das kommt für mich auf die Situation an und vor allem darauf, WER das sagt.
Im 5. Buch Mose heißt es:
Der HERR aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht!
Ich finde, ein sehr schöner und ermutigender Spruch. Damals erst zu Mose gesagt und Mose hat ihn weiter gegeben an seinen Nachfolger Josua.
Heute hören wir ihn – in einer Zeit, in der die Kirchen nicht sonderlich angesehen sind – in der es entmutigende Nachrichten gibt – in der die Zukunft ungewiss scheint - in der es selten geworden ist, dass Menschen sich langfristig engagieren.
Aber es gibt sie – Menschen, die sich einsetzen, die sich nicht entmutigen lassen, die ihre Zeit und ihre Ideen zur Verfügung stellen – in Kirchengemeinden, Kommunen und Vereinen.
In den vergangenen 10 Jahren bin ich viel im Kirchenkreis herumgekommen – insgesamt wurde ich in 86 Orten tätig – und habe dabei unglaublich interessante und imponierende Menschen getroffen. Auch in Kleinstgemeinden gibt es Ehrenamtliche, die sich für die Belange ihrer Gemeinden einsetzen – obwohl das oft sehr schwer und zeitaufwendig ist und zu wenig gewürdigt wird.
Menschen, die nicht fragen „Was habe ich davon?“, sondern „Wo werde ich gebraucht, was ist zu tun und was kann ICH tun“ – und die sich nicht entmutigen lassen.
Weder von Statistiken, noch von denen, die immer nur fordern – auch nicht von Auseinandersetzungen, die nicht ausbleiben, wenn Menschen sich einsetzen und dabei unterschiedliche Vorstellungen haben, was jetzt zu tun ist und wie es weitergehen kann.
Nicht immer läuft alles so, wie wir es uns wünschen und vorstellen – immer wieder gibt es Konflikte und Stolpersteine – immer wieder begeben wir uns auf Irrwege – immer wieder schließen sich Türen, wo wir auf Hoffnung gesetzt haben –
und immer wieder geschieht es, dass sich Wege zeigen, wo wir sie nicht erwartet haben und es geht weiter – vielleicht anders als gedacht, aber eben doch weiter.
Daraus habe ich gelernt: Was immer auch ängstigt, der alte Spruch gilt:
Der HERR aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht!
Dazu gehört: So, wie Mose Gottes Wort weiter gegeben hat, ist es unsere Aufgabe, uns gegenseitig zu ermutigen auf unseren unterschiedlichen Wegen mit dem gemeinsamen Ziel: Als Gottes Volk unterwegs in unserer – in Gottes Welt.
Unterwegs zu mehr Gemeinsamkeit, unterwegs zu mehr Gerechtigkeit, unterwegs zu mehr Menschlichkeit – begleitet von der Zusage Gottes, uns nicht allein zu lassen.
Gern möchte ich Ihnen noch ein mich anrührendes Kindergebet von Sebastian Keller weitergeben:
Gott bewahre das Kind in mir, …
… dass ich neugierig bleibe
… dass ich niemals aufhöre zu staunen
… dass ich Hilfe suchen und annehmen kann
… dass mich auch kleine Freude von großem Kummer ablenkt
… dass ich nicht unbelehrbar werde
… dass ich die Freude am Spielen behalte
… dass ich schnell verzeihen kann
… dass ich nicht aufhöre zu wachsen
… dass ich mich auf morgen freue
… dass ich zu dir Vater sagen kann
Amen
Amen
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, als alle Skepsis und Vorsicht, bewahre unsere Herzen und Gedanken, unseren Mut und unsere Phantasie in Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.
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20. nach Trinitatis
13. Oktober 2024 um 10 Uhr HBS Liebfrauen
Evangelium = Predigt - Text: Markus 2; 18 – 28
Neue Möglichkeiten zu leben kommen von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, der für uns maßgeblich ist. Amen.
Liebe Gemeinde,
„das mache ich aus Prinzip nicht“ – diesen Satz haben Sie sicher alle schon mal gehört – oder sogar selbst ausgesprochen.
„Da bin ich aus Prinzip dagegen“, „das mache ich prinzipiell nicht“ – soll heißen, das kommt für mich unter gar keinen Umständen infrage.
Bei diesen oder ähnlichen Sätzen bekomme ich immer etwas zwiespältige Gefühle. Soll ich jemanden bewundern, weil er feste Prinzipien hat - oder ihm gerade deswegen eher misstrauen? Ist es gut, sorgsam darauf zu achten, dass jedes Gesetz haargenau erfüllt wird oder ist es zu verantworten, nötigenfalls Einzelfallentscheidungen zu treffen? Bzw. ist es sogar zwingend, Widerstand zu leisten und nicht mit der Masse mitzustimmen oder mitzulaufen und das zu tun und zu machen was alle tun?
Die Pharisäer der Bibel meinen es ernst mit dem Glauben und deshalb ist ihnen wichtig, buchstabengetreu auf die Einhaltung des Gesetzes zu achten. Aus Prinzip! Für faule Kompromisse sind sie nicht zu haben. Beliebigkeit oder Einhaltung der Gebote, dazwischen gibt es nichts. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder macht, was er will?
Deshalb ihr Aufschrei, als ein paar Jünger Jesu aus Hunger oder in fröhlicher Ausgelassenheit einige Ähren ernten? Das war eindeutig verboten, weil es ja Arbeit war – die sollte es an einem Sabbat nicht geben.
In den Versen vorher erzählt Markus, dass die Jünger Jesu auffallen – und zwar unangenehm auffallen. Wir haben den Text als Evangelium gehört.
Es geht um das Fasten, das damals eine wichtige Stelle einnahm. Ein frommer Jude fastete zweimal in der Woche. Das sollte die Wirksamkeit des Gebetes erhöhen. Es war eine für Gott erbrachte Leistung. Alle machten es.
Dagegen musste das Verhalten von Jesus und seinen Jüngern anstößig wirken und tat es auch. Deshalb wurde Jesus gefragt: Warum ist das so? Warum fastet ihr nicht auch? Warum haltet ihr euch nicht an geltende Regeln, warum sondert ihr euch ab und fallt aus dem Rahmen?
Jesus antwortet in drei Bildern:
Ob die Hörenden damals verstanden haben, was Jesus ihnen sagen wollte? Vor allem aber: Verstehen wir die alten Bilder – wir, die wir in der Regel keine Kleider flicken und schon gar nicht Wein in Schläuche füllen?
Diskussionen über das Fasten gehören nicht zu unseren Hauptproblemen. Gefastet wird meist eigentlich nur um der Gesundheit und Fitness wegen, nicht aus religiösen Gründen.
Von anderen Kirchen ist bekannt, dass sie feste Fastentage und Fastenzeiten haben – wie ernst das gehandhabt wird weiß ich nicht so recht.
Wenn der Sinn des Fastens damals darin bestand, die Wirksamkeit der Gebete zu erhöhen und den fernen Gott näher zu holen – wenn es um eine religiöse Sonderleistung ging, dann wissen wir: Das haben wir nicht nötig. Gott schenkt uns alles was wir brauchen, seine Zuwendung brauchen wir uns nicht zu verdienen und können das auch gar nicht.
Eine weitere Anfrage aus den Jesusworten wäre: Wenn ein Flicken aus neuem Stoff das alte Kleid noch mehr zerreißt, dann warnt Jesus offensichtlich davor, das Alte zu zerstören?
Deutlicher noch wird es beim Bild vom jungen Wein. Kenner wissen, dass alter Wein wertvoller ist als junger. Soll also das Alte vor dem gefährlichen Neuen bewahrt werden?
Oder soll nur das nicht mehr Bewahrenswerte durch Neues abgelöst werden?
Jesus sagt nicht: Ich bin die Gewohnheit, er sagt: Ich bin die Wahrheit und das Leben. Und Leben bedeutet immer Veränderung. Und Veränderungen machen oft Angst, da kommt Unbekanntes auf uns zu.
Allerdings: Ein neuer Inhalt fordert eine neue Form. Eine neue Botschaft erfordert eine neue Haltung. Jesus bringt nicht nur eine neue Lehre, sondern eine neue Lage.
Das alles ist lange her. Inzwischen ist Jesus gestorben und auferstanden. Eine Kirche hat sich etabliert und Hoch- und Tiefzeiten erlebt und durchlitten. Wie ist es heute für uns?
Können wir leben wie feiernde Menschen auf einem Hochzeitsfest?
Oder müssen wir die Köpfe hängen lassen, weil die Zeit der Volkskirche endgültig vorbei ist und Kirche und Christen nicht mehr gefragt und wichtig sind?
Vom Kirchenjahr her leben wir in einer Zeit zwischen Feiern und Fasten. Erst Erntedank, demnächst Reformationstag, Ewigkeitssonntag, dann Advent und Weihnachten.
Feiern und Fasten - beides gehört zum Leben dazu und eng zusammen, beides ist wichtig. Wir brauchen das eine wie das andere. Alles zu seiner Zeit und alles hat seine Zeit.
Leben wir heute anders als vor ein paar Tagen, weil Erntedank gefeiert wurde? Unterscheidet sich ein Mensch, der aus dem Gottesdienst kommt von einem Sonntagsspaziergänger?
Fallen wir Christen auf, vielleicht sogar unangenehm?
Manchmal fürchte ich, wir bemühen uns eher so zu sein wie alle; nicht aus der Reihe zu tanzen. Wer auffällt wird gesehen, beobachtet, vielleicht verdächtigt, auf jeden Fall muss er mit Aufmerksamkeit rechnen. Das kann sehr unangenehm sein.
Nach Meinungsumfragen herrscht in Deutschland eine eher düstere Stimmung, Jammern auf hohem Niveau. Viele Menschen klagen – über die ungerechte Welt, die unsichere Lage, die schlechten Prognosen, die zunehmende Überalterung, die Inflation, Lehrermangel, Ärztemangel, soziale Ungerechtigkeiten usw. usf. Sind wir ein Volk von Pessimisten?
Erstrebenswert ist nun nicht ein Zweckoptimismus, der alles schön redet und durch die berühmte rosa Brille sieht. Das Gegenteil ist allerdings nicht besser.
Wer nicht auffallen und sich nicht unterscheiden möchte, dessen Profil bleibt unklar und damit unsicher. Mit Reifen ohne ausreichendes Profil zu fahren ist gefährlich. Das wissen wir. Und wie das mit Menschen ohne ein deutliches Profil?
Die Menschen vor ca. 2.000 Jahren haben Jesus zugehört, weil er es wagte, anders zu sein als die anderen und deutliche Worte fand. Sein Verhalten und das seiner Nachfolgerinnen und Nachfolger war oft anstößig.
Anstoß erregen kann gut sein, bringt in Bewegung. Anstößig zu sein ist hilfreicher als in das allgemeine Klagen einzustimmen.
Ich finde es wichtig, dass Christen sich einmischen und sich zu aktuellen Fragen äußern und dabei riskieren, sich unbeliebt zu machen. Das können wir von Jesus lernen, der klare Aussagen nicht scheute und sich dabei angreifbar machte. Genug zu sagen und zu tun gibt es in unserer Gesellschaft mit ihren Ungerechtigkeiten und in der Kirche mit ihren Strukturdebatten. Und in einer Welt, in der sich zunehmend Ungeheuerlichkeiten etablieren und gesellschaftsfähig werden, rechte Kräfte sich populistisch durchsetzen.
Jesus hatte damals eine Antwort auf den Vorwurf der besonders Frommen, die sich über ihn und seine Jünger aufregten: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht.“ Das Gesetz soll nützlich und gut sein für den Menschen und ihn nicht zu absurdem Verhalten führen. Aus der guten Gabe Gottes, die den Menschen schützen soll, darf kein menschenfeindliches Gesetz werden. Bei Gottes Gesetzen geht es nicht darum, die Menschen kurz zu halten und einzuengen, sondern ihnen die besten Möglichkeiten zum Leben zu geben.
Die uns von Gott angebotene Freiheit der eigenen Beurteilung und Entscheidung kann eine Zumutung sein. Eine, die uns etwas zutraut. Auch, was die Zukunft der Kirche und unserer Gemeinden und der Gesellschaft betrifft.
Wir müssen uns den Fragen stellen, ob heute noch sinnvoll ist, was jahrhundertelang gut war oder ob wir andere Formen der Verkündigung und des Lebens als Gemeinden finden müssen, wo sich auch diejenigen wieder finden, die sich zurückgezogen haben.
Ich jedenfalls bin sicher: Die Kirche Jesu hat eine Zukunft – vielleicht anders als von uns gedacht, aber es gibt sie. Wir können uns anstoßen lassen von den Worten Jesu – anstößig leben und handeln, ohne auf Mehrheiten zu schielen. Und das tatsächlich: „Aus Prinzip“.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, als alle Skepsis und Vorsicht, bewahre unsere Herzen und Gedanken, unseren Mut und unsere Fantasie in Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.
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Eröffnungsandacht
Evangelisches Gemeindezentrum Thale
22. Februar 2020 um 10 Uhr
Dialog Einweihung Gemeindeanbau St. Petri Thale
Ursula Meckel & Thomas Thiede
Ursula: Verehrte Anwesende, liebe Festgemeinde,
als ich ca. 2015 davon erfuhr, dass ein Anbau an der St.Petri-Kirche geplant ist, schossen mir sofort drei Gedanken durch den Kopf:
- 1. Das ist niemals genehmigungsfähig - denn da gibt es die obere, untere und mittlere Denkmalsschutzbehörde – und vermutlich noch diverse andere Instanzen und Behörden, die mitzureden haben.
- 2. Das ist nie und nimmer finanzierbar – ich habe zwar keine Ahnung von den wirklichen Kosten, aber ich bin sicher: Ganz bestimmt nicht von den beiden kleinen Kirchengemeinden hier in Thale.
- 3. Es kann mir eigentlich auch egal sein, weil ich das ganz sicher ohnehin nicht erleben werde.
Nun ja – so kann man sich irren.
Der Bau wurde genehmigt, die Finanzierbarkeit wurde geklärt – es fehlt zwar noch einiges für die Innenausstattung – und ich lebe noch.
Nun ist eine weitere und viel wichtigere Frage offen: Wird der Anbau angenommen von den Menschen, für die er konzipiert ist –
also: Werden sich hier Menschen treffen und miteinander ins Gespräch kommen, diskutieren, kreativ sein, singen, blasen, tanzen, filzen, malen – ein wirkliches Kultur- und Begegnungszentrum?
Das wird die kommende Zeit bringen und ich kann es nur hoffen und wünschen, damit das Engagement, auch das finanzielle, nicht vergeblich war.
Allerdings: Ich höre auch viel Skepsis und Kritik – „Was habt ihr denn da mit unserer schönen Kirche gemacht?“ – „Das passt doch überhaupt nicht dahin!“ – usw. usf.
Thomas: (vom Bläserplatz aus) Aber das ist doch klar. Immer, wenn etwas Neues entsteht sind sofort diejenigen auf der Matte, denen das nicht gefällt. (kommt nach vorne)
Dabei haben wir als Gemeindekirchenrat es uns nicht leicht gemacht. Als 2014 klar war, dass wir unser Gemeindehaus auf der anderen Straßenseite nicht erhalten und auch nicht behalten können, waren wir nicht nur traurig, sondern auch geschockt und ziemlich verzweifelt.
Na klar, hätten wir uns einfach hinsetzen und weinen und uns bedauern können, aber wir wollten nach vorn sehen und überlegen, wie es weitergehen kann. Es gibt so ein schönes Bibelwort: „Wer seine Hand an den Pflug legt und schaut zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.“
Ursula: Also, ihr wollt hier das Reich Gottes aufbauen?
Thomas: Naja, nicht ganz so vollmundig. Wir möchten, dass sich hier Menschen treffen und begegnen können, etwas miteinander erleben und gestalten. Und nicht nur evangelische Christen, sondern alle Menschen, denen Kultur wichtig ist – deshalb heißt es ja „Kultur-und Begegnungszentrum“. Und dass Kultur wichtig ist, wird ja wohl niemand ernsthaft bezweifeln. Schau dir doch nur an, was gerade in der Politik so läuft – wie respektlos da miteinander umgegangen wird – wie oft Andersdenkende übereinander reden, aber nicht miteinander – sich gegenseitig austricksen - einander verteufeln anstatt sich zuzuhören.
Ursula: Das ist leider wahr. Aber wie wollt ihr das mit diesem Anbau ändern? Soll hier ein Diskutierclub entstehen, wo Menschen unter Anleitung lernen, wie man kulturvoll miteinander umgeht.
Thomas: Natürlich nicht. Oder vielleicht auch? Mal sehen. Auf jeden Fall wollen wir die Möglichkeit geben, dass Menschen etwas gemeinsam erleben – schon das verbindet ja und baut Berührungsängste ab. Beim gemeinsamen Tun kommt man sich näher – oder auch, wenn man sich miteinander erfreut, zum Beispiel an schöner Musik oder gemeinsam einen Film ansieht und sich darüber austauscht, Theater spielen oder anschauen, Lesungen und unterschiedliche Workshops.
Es gab schon mal ein Format, das „Kreuz und quer“ hieß, eine Veranstaltungsreihe mit verschiedenen Angeboten – das möchten wir wieder beleben. Die ersten Termine sind schon geplant.
Ein großer Vorteil des Anbaus ist, dass er barrierefrei gestaltet wurde, also auch für Menschen mit Handicap zugänglich ist, niemand ausgegrenzt wird.
Wir – nicht nur diejenigen vom Gemeindekirchenrat - sind jedenfalls gespannt und neugierig, wie es hier weitergeht – bzw. erst richtig los geht.
Ursula: Mir fällt auch noch ein Bibelwort ein:
„Denn siehe, ich will ein Neues machen; jetzt soll es aufwachsen - erkennt ihr es nicht?“
Da lädt der alte Prophet Jesaja dazu ein, genau hinzusehen wo etwas Neues wächst, darüber zu staunen und es zu pflegen.
Thomas: Genau das haben wir vor – hinsehen, staunen, pflegen – Menschen aktivieren und einladen, nicht nur Thalenser, sondern auch die vielen Touristen, die in unsere Stadt kommen.
Ursula: Übrigens – weißt du, was das hier ist? (Raupe zeigen)
Thomas: Nicht wirklich, sieht aus wie ne olle Raupe.
Ursula: Genau – das Wertvolle und Schöne daran ist zunächst nicht zu sehen – weil es noch inwendig ist:
(Raupe entfalten zum Schmetterling)
Thomas: Wow! So oder jedenfalls so ähnlich stelle ich mir die Zukunft von unserem Kultur- und Begegnungszentrum vor.
Beide: Amen.
Lied: Komm, bau ein Haus … Blatt Chor, Bläser
Wir bitten um Gottes Segen:
Ursula Meckel: Herr, segne unsere Hände, dass sie behutsam seien,
dass sie halten können, ohne zu Fesseln zu werden,
dass sie geben können ohne Berechnung,
dass ihnen innewohnt die Kraft, zu trösten und zu segnen.
Thomas Thiede: Herr, segne unsere Augen, dass sie Bedürftigkeit wahrnehmen,
dass sie das Unscheinbare nicht übersehen,
dass sie hindurchschauen durch das Vordergründige,
dass andere sich wohlfühlen können unter unseren Blicken.
Steffi Andrä: Herr, segne unsere Ohren, dass sie deine Stimme zu erhorchen vermögen.
dass sie hellhörig seien für die Stimme der Not, dass sie verschlossen seien für Lärm und Geschwätz, dass sie das Unbequeme nicht überhören.
Kristin Heyser: Herr, segne unsere Münder, dass sie dich bezeugen,
dass nichts von ihnen ausgehe, was verletzt und zerstört,
dass sie heilende Worte sprechen, dass sie Anvertrautes bewahren.
Stefan Ehrhardt: Herr, segne unsere Herzen, dass sie Wohnstatt seien deinem Geist,
dass sie Wärme schenken und bergen können,
dass sie reich seien an Verzeihung, dass sie Leid und Freude teilen können.
Ursula Meckel: Herr, segne dieses Haus, dass es offen sei für alle Menschen guten Willens,
dass wir einander zuhören und unterschiedliche Meinungen ertragen,
dass wir voneinander lernen und miteinander feiern können,
dass wir spüren können, wie Himmel und Erde sich berühren.
Amen
Musik: „Trumpet Tune“ Bläserklänge S. 292 Bläser
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14. Mai 2017 - 40 Jahre Ordination - Thale St. Andreas
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Gottesdienst 31. Oktober 2014
Wendegedenken – Reformation – Verabschiedung Pastorin Ursula Meckel
Liebe Versammelte,
heute vor 25 Jahren um diese Zeit war ich sehr viel aufgeregter als heute – in zweieinhalb Stunden würde hier in dieser Kirche eine Veranstaltung beginnen, von der niemand sagen konnte, wie sie ausgehen würde – wie viele kommen würden – ob es friedlich bliebe. Einige entschlossene Bürger/innen hatten eingeladen zu einem „Gebet für Land und Leute“ - … ein heute völlig harmloser Text, damals staatsgefährdend gefährlich – die Handzettel wurden schnell entfernt, doch es hatte sich herumgesprochen.
Etliche sind jetzt hier, die damals auch dabei waren – um viele Erfahrungen reicher.
An diesen Reformationstag vor 25 Jahren erinnern wir.
Reformationstag – ein evangelischer Feiertag, den wir hier in Thale seit vielen Jahren ökumenisch begehen – so auch heute – ein zweiter Grund zur Dankbarkeit, weil das keineswegs überall selbstverständlich möglich ist.
Der dritte Anlass dieses Gottesdienstes: Nach 40 Jahren im kirchlichen Dienst werde ich verabschiedet - von den Kirchengemeinden und vom Kirchenkreis – entpflichtet vom Amt? – von der Pflicht zur Kür? – beziehungsweise verabschiede ich mich? - oder auch nicht?
Schaun wir mal.
Auf jeden Fall feiern wir jetzt einen Gottesdienst mit ganz viel Musik und dafür bin ich dankbar; dankbar allen, die ihn mit ausgestalten – und dazu gehören auch Sie alle hier, die zum Mitsingen eingeladen sind.
Dankbar bin ich vor allem dafür, dass wir uns versammelt haben im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Hilfe erwarten wir von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Chor + Gemeinde: Wo Menschen sich vergessen …
Gott, wir treten jetzt vor Dich mit unseren Erinnerungen, unseren Wünschen, unseren Befürchtungen und unseren Hoffnungen. Wir schauen zurück und nehmen Abschied – wir blicken nach vorn und haben Träume.
Ich möchte bewahren, was gut war in den vergangenen Jahrzehnten. Denn vieles war wunderschön, erfrischend, aufregend, überraschend neu – dafür danke ich, das will ich nicht missen.
Loslassen und bewahren - beides. Gott, gib mir den Mut, die Hände zu öffnen, um Altbekanntes loszulassen. Gib mir den Mut, die Hände zu öffnen und die Arme auszubreiten, um Neues, Unbekanntes zu begrüßen.
Gott, ich danke Dir, dass ich getragen bin von der Hoffnung, gehalten zu werden - beflügelt von dem Glauben, dass Du Dich kümmerst - auch um mich. Begeistert von dem Glauben, dass Du da bist.
Du hältst die Zeit liebevoll in Deinen Händen. Du bist ewig. Gestern und heute und morgen. Kein Anfang, kein Ende. Die Zeiten kommen und gehen - Du bleibst und rufst zum Leben im Vertrauen auf Dich und Deine beständige Gegenwart. Du bist auch jetzt mitten unter uns. Das ist Grund, sich zu freuen – deshalb:
Jauchzet dem Herrn alle Welt!
Amen.
Chor + Bläser: Psalm 100
Lesung = Prediger 3; 1 - 13
Meine Hoffnung …
Credo
Bläser: La nuit
PREDIGT-Einstieg
U.: Sag mal bitte, Angelika, findest Du nicht auch, dass das heute hier eine etwas seltsame Veranstaltung ist?
A.: Wieso seltsam? Es ist ein schöner Gottesdienst in einer vollen Kirche mit aufmerksamen Menschen, viel Musik und guter Stimmung. Und weil aller guten Dinge drei sind, gibt es drei inhaltliche Schwerpunkte: Wende-Gedenken, Reformation und Deine Verabschiedung.
U.: Wende-Gedenken und Reformation sind klar – aber meine Verabschiedung? Mein Dienst hier im Pfarrbereich endete schon vor sieben Monaten. Ich wohne weiter in der Gemeinde und gehöre zum Bläserchor und in der Stadt bleibe ich ebenfalls, sogar im Stadtrat. Und: Im Kirchenkreis und selbst darüber hinaus geht meine Arbeit weiter. Also was für ein Abschied?
A.: Kann es sein, dass Du Dich um einen Abschied drücken willst?
U.: mhm … Also, mein ältester Patensohn hat mir geschrieben: „Ruhestand KANNST Du gar nicht.“
A.: Weiche nicht aus! Kann es sein, dass Du Dich drücken willst vor dem Abschied? Weil das weh tut?
U.: mhm …
A.: Bisher hast Du das ja ganz geschickt geschafft – denn Dein Dienst im Pfarrbereich Thale endete ja bereits am 31. März – wie Du weißt…
U.: Und Du weißt: Jeder Abschied ist ein kleines Sterben.
A.: Gehts auch etwas weniger theatralisch? - Du weißt: Alles hat seine Zeit … steht doch so schön auf der Einladung: …
U.: Das ist wohl der Unterschied zwischen Theorie und Praxis - oder wie wir hier im Osten gesagt haben: Zwischen Marx und Murks. Ich weiß, dass ich mich dem stellen muss. Nur: Zum April hast Du hier eine neue Pastorin eingesegnet. Willst Du mich jetzt aussegnen? Das klingt so nach Beerdigung.
A.: Natürlich nicht! Aber z. B. entpflichten – Du MUSST jetzt nichts mehr tun, aber Du darfst noch – und Pastorin bleibst Du ohnehin (so lange Du es möchtest).
U.: mhm …
A.: Nun schwirre schon ab auf die Kanzel – oder hast Du nichts mehr zu sagen?
U.: Na gut. J Aber ich bleibe lieber hier unten – ich möchte ja nicht „von oben herab“ reden …
Neue Möglichkeiten zu leben und Frieden kommen von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, der für uns maßgeblich ist. Amen.
Liebe Anwesende,
gestern wurde ich am Telefon gefragt: „Freust Du Dich eigentlich auf den Gottesdienst morgen?“ und ich konnte ehrlichen Herzens sagen: „Inzwischen Ja! Ja, ich freue mich.“
Im April, als das eigentlich aktuell war, hätte ich das noch nicht gekonnt, denn es ist ja etwas dran, dass ich mich eigentlich irgendwie um diesen Abschied drücken wollte, weil eben jeder Abschied ein kleines Sterben ist und weh tut.
Heute ist das anders, weil nicht nur ein Lebensabschnitt zu Ende ging, sondern weil Neues, und für mich sehr Erfreuliches angefangen hat – und weil Wichtiges geblieben ist.
Loslassen und bewahren zugleich, Ende und Anfang.
Allerdings: Irgendwie lastet jetzt auf mir der Druck, ich müsse nun etwas ganz Bedeutsames und Kluges sagen – etwas zum Merken und Aufmerken – zum Abschied, der ja gar kein wirklicher Abschied ist. Denn es sind eben keine „letzten Worte“.
Klar ist, ich bin nicht mehr die Pastorin von Thale, Warnstedt, Bad Suderode und Friedrichsbrunn – den Staffelstab im Pfarrbereich habe ich am Ostermontag weiter gegeben - aber ich bin und bleibe Pastorin und das gerne und bin dankbar für neue Herausforderungen und Aufgaben im Kirchenkreis und darüber hinaus – solange ich das kann und darf.
Normalerweise sitze ich unter den Bläser/innen – und das ist mir wichtig: Mitzublasen und vor allem Dazuzugehören. Ich möchte Teil einer Gemeinschaft sein, keine Einzelkämpferin. Aber heute gönne ich mir mal das Zuhören - dürfen.
Wendegedenken – Erinnerung an den Reformations-Abend vor 25 Jahren – damals wurden „Zeugnisse der Betroffenheit“ laut.
Ursprünglich wollte ich jetzt sagen, was mich heute betroffen macht. Dann ist mir noch rechtzeitig eingefallen, dass in unserem Land viel gejammert wird – und das meist auf sehr hohem Niveau. Das möchte ich nicht und habe auch keinen Grund dazu, vielmehr möchte ich am Ende einer langen Zeit im kirchlichen Dienst sagen, was mich dankbar macht.
Ich werde drei Kerzen der Dankbarkeit entzünden.
1. Die erste für das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen, ohne das sehr vieles nicht möglich wäre - in den Kirchengemeinden – in den Kommunen – in Verbänden und Vereinen … über Parteigrenzen hinweg. Menschen, die nicht sagen „Was kriege ich dafür?“ und vor allem nicht: „Da kann man doch nichts machen“, sondern die sagen: „Da kann ICH was machen“ und das auch tun – zusammen mit anderen. Die nicht nur meckern und alles von anderen erwarten.
Dass viele den Mut haben, sich einzusetzen und kostenlos Zeit und Kraft opfern, auch wenn andere darüber den Kopf schütteln oder sich lustig machen, das finde ich einfach toll!
Mein Freund Erich Schweidler – er war Pfarrer an der St.Petri-Gemeinde und erster Nachwendebürgermeister in Thale – hat mir 1976 ins Gästebuch geschrieben: „Wer den Mut hat, sich unbeliebt zu machen, wer unbequem ist, bringt die Entwicklung weiter. Mitmacher sind zwar bequem, aber langweilig.“
Sich anstößig zu verhalten bringt Anstöße – bringt in Bewegung – bringt weiter – macht die Welt etwas heller und wärmer, so wie diese Kerze.
2. Die zweite Kerze der Dankbarkeit entzünde ich für meine guten Erfahrungen mit der Ökumene – nicht nur aber auch hier in Thale. Wir haben in den vergangenen Jahren vieles ganz unkompliziert gemeinsam gemacht, manchmal im Kleinen, dann auch im Größeren. Ich erinnere an den Ökumenischen Kreiskirchentag 2008, an die vielen Mitwirkenden beim Harzfest und 2009 beim Sachsen-Anhalt-Tag hier in Thale, bei den vielen Harzer Sommertagen, die wir ökumenisch gestaltet haben.
Viel Gemeinschaft und Gemeinsamkeiten konnte ich erleben bei den großen Ökumenischen Kirchentagen in Berlin und München, bei Katholikentagen und den großen evangelischen Kirchentagen und bei den Reformationstagen, die wir hier in Thale seit langem zusammen begehen – mit gemeinsamen fröhlichen Mahlzeiten.
Noch trennt uns evangelische und katholische Christen manches voneinander, doch es gibt viele Schritte aufeinander zu.
Im September habe ich in Halberstadt an einer Ökumenischen Vesper teilgenommen aus Anlass des kirchlichen Festes für den Frieden und die Einheit der Kirche. Ein katholischer Geistlicher führte dazu aus:
Wichtig bleibt, dass der Glaube und das Mahl anderer Konfessionen nicht richtig oder falsch, sondern ehrlich, aber eben anders sind. Diese Erkenntnis ist eine tragfähige Grundlage für Gespräche, die keinen Einheitsbrei als Ergebnis wollen. Selbst wenn es immer noch nicht nach einer zeitnahen Lösung aussieht: "Der Mauerfall vor 25 Jahren kam auch unerwartet!"
Beifall bekam er für seinen Satz: „Freiheit muss ich mir NEHMEN.“ Die bekommen wir nicht auf einem Silbertablett serviert. Wenn das nicht hoffen lässt!
Dafür die zweite Kerze, bei der ich auch an den Satz denke, der mir schon in der DDR-Zeit wichtig geworden ist: „Es ist besser eine Kerze anzuzünden als über die Dunkelheit zu jammern.“
3. Die dritte Kerze ist deutlich größer als die beiden anderen und das ist natürlich kein Zufall. Ich bin in einem nichtkirchlichen Elternhaus aufgewachsen und habe als Jugendliche ersten Kontakt zu Kirche und Glauben gefunden. Dankbar bin ich für die Kraft des Glaubens – für die Einladung zur Freiheit und zum aufrechten Gang.
Ein Spruch von Theodor Storm, den ich von meinem Konfirmator gelernt habe, hat mich geprägt: „Der eine fragt: Was kommt danach? Der andre fragt nur: Ist es recht? Und also unterscheidet sich der Freie von dem Knecht.“
Ich wollte FREI sein und habe im Glauben Freiheit gefunden und die Erkenntnis gewonnen: Gottesfurcht schützt gegen Menschenfurcht. Ich denke an Paulus in der Gefängniszelle: Er war gefesselt und predigte dennoch FREI das Evangelium. – Ich lebte in einem Staat, der seine Bürger/innen einsperren musste, damit sie blieben …
Diesen Zustand konnten wir beenden – friedlich – ohne Gewalt – mit vielen kleinen Kerzen, auch hier bei uns in Thale.
Dafür diese dritte große Kerze. Danke für alles!
Heute meine Verabschiedung aus dem offiziellen Dienst. Aber ich bin und ich bleibe Pastorin. Als Christin lebe ich in dem Wissen, ein Geschöpf zu sein – verantwortlich für mein Leben, für alles Tun und für alles Lassen – und angewiesen auf Gemeinschaft.
Gott gibt dem Menschen viele Möglichkeiten und setzt ihm hilfreiche Grenzen. Wer sich vor Gott verantwortlich weiß, geht verantwortlich mit der Schöpfung, mit den Mitmenschen, mit sich selbst um.
Jesus ist uns ein Vorbild: Er war unbequem und anstößig – hatte keine Angst vor den Mächtigen und Geduld mit den Unvollkommenen. Er blieb ehrlich und riskierte es, sich unbeliebt zu machen. Mit seinen Maßstäben lässt es sich leben: „Gott ist der Mensch, der uns menschlicher macht.“
Zum Schluss ein Satz vom „Ehrenbürger der Herzen“ unserer Stadt, dem katholischen Pfarrer Wolfgang Janotta, den ich beim Abschied von den Gemeindekirchenräten im März zitiert habe:
„Ich habe getan, was ich konnte. Den Rest muss der liebe Gott erledigen.“
Wird er – er hat ja Sie und Euch! J
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, als alle Skepsis und Vorsicht, bewahre unsere Herzen und Gedanken, unseren Mut und unsere Phantasie in Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.
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Angelika Zädow:
Liebe Ursula, liebe Gemeinde,
nach 38 Jahren in Thale und 40 Jahren im kirchlichen Dienst wirst Du, liebe Ursula, heute aus diesem Dienst verabschiedet. Dass Du daran lange geknabbert hast, ist kein Geheimnis. Und ja, das ist sicher schwer, nach einer solchen Zeit alles „sein“ zu lassen, was vier Jahrzehnte tagtäglich das Leben und die Zeit prägte, den Tagesrhythmus vorgab, Herz und Verstand beschäftigte: Lektoren und Organistinnen für die Gottesdienste und Amtshandlungen zu finden, die Gemeindebriefe zu gestalten und den Beiträgen „hinterher“ zu laufen, Besuche zu machen, die Anfragen des Kreiskirchenamtes zu bedienen, Gruppen und Kreise zu organisieren und noch viel mehr. Das alles hört nun auf nach 40 Jahren.
Diese Zahl spielt übrigens in der Bibel immer wieder eine Rolle: 40 Tage und Nächte dauerte die Sintflut, 40 Jahre dauerte der Zug des Volkes Israel durch die Wüste, Mose weilt 40 Tage auf dem Berg Sinai, um die Gebote zu empfangen, der Prophet Elia geht 40 Tage und Nächte zum Berg Horeb und Jesus fastet 40 Tage in der Wüste.
So unterschiedlich diese Erzählungen sind - zwei Dinge verbinden sie. Erstens: In dieser Zeit begegnen sie Gott. Und ich wünsche Dir und Ihnen, liebe Gemeinde, dass Sie im Nachdenken über die gemeinsame Zeit im Pfarrbereich Thale auch sagen können: Da gab es Momente und Augenblicke der Gemeinschaft, in denen wir uns des Glaubens sicher waren oder wurden.
Zweitens: Nach dieser Zeit veränderte sich das Leben der Menschen. Dieser Zeitpunkt ist nun für Dich, und Ihre Gemeinden gekommen. Sie alle haben eine neue Pastorin, die nun mit Ihnen Leben und Zeit im Pfarrbereich Thale gestaltet und auf dem Weg des Glaubens weiter geht, anknüpft an das was war und ganz andere Wege wagt.
Und du, liebe Ursula, wagst ja bereits andere Wege, hilfst Gemeinden im Kirchenkreis über die Zeit von Vakanzen hinweg. Hältst Gottesdienste und Amtshandlungen, organisierst und berätst. Der Rhythmus Deiner Zeit ist nun anders. Aber die Zeit an sich bleibt. Du hast nun die Freiheit, sie nach Deinen Wünschen nach Deiner Lust woanders zu gestalten und ohne Amtspflichten. Von Herzen wünsche ich Dir, dass Du diese Freiheit nutzen und Deine Zeit füllen kannst.
So Gott will, noch 40 Jahre, Amen.
Liebe Ursula,
vor Gott und dieser Gemeinde endet hiermit Dein Dienst im Pfarrbereich Thale, der Dir übertragen war. Alle Zuständigkeiten und Pflichten liegen nicht mehr in Deinen Händen. Was Dich in Deiner Arbeit beschwert hat, was unfertig blieb oder Sorgen macht, legen wir in die Hände Gottes, der allein aus allem ein Ganzes zu machen vermag. Nichts soll Dich beschweren, nichts soll Dich betrüben. Gott wird Dich tragen und begleiten auf Deinem weiteren Lebensweg.
Gebet:
Gott, Du Anfang und Ende der Zeit: Wir danken Dir für den Dienst von Pastorin Ursula Meckel, für die Zeit, die sie hier gewirkt hat. Und bitten Dich: Segne unsere Schwester im Glauben. Stärke sie mit Deinem Wort. Schenke ihr Mut und Zuversicht. Das bitten wir Dich durch Jesus Christus, der mit Dir und dem Heiligen Geist unserem Leben einen neuen Anfang schenkt. Amen.
Segen
Gott segne dir den Blick zurück und den Schritt nach vorn. Er schenke dir eine Melodie, die dich wie ein Lachen durch den Tag begleitet und Menschen, die ihre Arme um dich legen wie ein wärmender Mantel. So segne dich…